Päpstliche Basilika minor St. Laurentius in Wuppertal-Elberfeld

Die heutige Laurentiuskirche ist der dritte katholische Kirchenbau in Elberfeld, der auf den Titel des heiligen Erzdiakons und Märtyrers Laurentius geweiht ist. Ein Tafelhof des Kölner Erzbischofs, später an die Herzöge von Berg verpfändet und nicht mehr ausgelöst, ist die Keimzelle Elberfelds. In der burgartigen Anlage befand sich auch eine Kapelle. Diese war  seit dem Jahr 955, nach der legendären Schlacht auf dem Lechfeld, auf Geheiß des Kaisers Otto dem heiligen Laurentius geweiht. Daran erinnert die erhaltene Apsis der heutigen "Alten reformierten Kirche", die als das älteste Bauwerk in Wuppertal gilt. In der Reformation fiel auch Elberfeld vom Glauben ab und nur noch eine kleine Schar blieb dem katholischen Glauben treu. Erst im 18. und besonders im frühen 19. Jahrhundert wuchs die Zahl der Katholiken wieder. Dies war vor allem dem Zuzug vieler Menschen aus dem Rheinland, aber auch aus Italien und Polen, zu danken, die während der im Tal der Wupper früh einsetzenden Industrialisierung hier Arbeit fanden. So baute man am heutigen Standort des Von-der-Heydt-Museums eine neue katholische Kirche im barocken Stil.

Schon bald aber war sie wieder zu klein und auch erste Baumängel traten auf. Zudem meldete die Stadt ihr Interesse an dem Standort an, da ein neues Rathaus errichtet werden sollte. Am 10. August 1828 wurde auf dem damals noch außerhalb der Stadt gelegenen Osterfeld der Grundstein zur uns heute bekannten Kirche gelegt. Unter vielen Mühen und gar mit Unterstützung der reichen protestantischen Bürgerschaft konnte sie 1835 vollendet werden. Die Ausstattung für die bis heute größte klassizistische Kirche des Rheinlandes übernahm man aus Kostengründen jedoch aus der alten Barockkirche.

Das Innere der Basilika vor der Zerstörung durch die Bomben des 2. Weltkriegs. Von dieser Ausstattung blieben nur wenige Stücke erhalten - so z.B. die Statue des Heiligen Laurentius, die man am rechten Pfeiler des Chorraumes sieht. - Auch wenn die Raumfassung aus dem Historismus stammt, ist es schade, dass sie nicht wenigstens in Teilen erhalten ist - etwa an den Pfeilern. Denn auch Klassizismus bedeutet nicht, dass alle Wände weiß sind. Vergleicht man aber den heutigen Zustand mit der Fotografie, stellt man fest, wieviel Wert man dennoch auf eine weitgehende Wiederherstellung des Gesamteindrucks legte. Dass man in den 1960 ´er Jahren einen barocken Hochaltar und eine Kanzel erwarb und aufstellte, ist für die Zeit nicht gerade typisch - schön, dass es hier Menschen gab, die auf Kontinuität und bewährte Schönheit setzten!

2013 wurde die Laurentiuskirche durch S.H. Papst Franziskus mit dem Titel einer päpstlichen Basilica minor geehrt. Sie ist damit neben St. Lorenz in Kempten das zweite Heiligtum des heiligen Laurentius in Deutschland, das diese Auszeichnung erhalten hat.